Besuch am Wiesenhügel

Die Bundestagsabgeordnete und Direktkandidatin der LINKE, Martina Renner, hat sich die Gemeinschaftsunterkunft am Färberwaidweg besucht und sich ein Bild von der Einrichtung der Flüchtlingsarbeit gemacht.

Vor-Ort-Termine sind für PolitikerInnen aller Parteien immer eine besondere Herausforderung. Und das vor allem in Wahlkampfzeiten.

Martina Rennner, Bundestagsabgeordnete und Direktkandidatin der LINKEN im Wahlkreis Erfurt/ Weimar will solche Termine nicht nur als Pflicht- oder als Wahlkampfveranstaltung wahrnehmen. Deshalb hatte es auch schon vor dem Termin an der GU auf dem Wiesenhügel ein Gespräch gegeben. Wie ist die Situation, was fehlt, wo kann vielleicht geholfen werden?

Im heutigen Gespräch mit Anne-Sophie Voigt und Mathias Ruh von der Zukunft Leben 1 GmbH, die die Unterkunft betreibt, wurde es dann konkret. Die Situation wird von den beiden SozialarbeiterInnen als positiv eingeschätzt. Die Wohnanlage werde im Wohngebiet respektiert, wenn auch von einigen nicht akzeptiert. Derzeit leben Menschen aus mehr als 10 Ländern am Färberwaidweg, darunter aktuell auch zwei Familien mit Kindern.

„Die meisten Probleme bereitet uns derzeit der Wechsel von der GU in eine eigene Wohnung“ sagt Ruh. Wenn die gewohnten Ansprechpartner plötzlich nicht mehr täglich verfügbar sind, kommen einige Geflüchtete mit den verschiedenen Anforderungen nicht alleine klar. Besonders die Übersicht über die Nebenkosten falle ihnen schwer. „Da kommen schnell 500 bis 1000 Euro Nachzahlung zusammen, manchmal auch mehr“ ergänzt Voigt. Hier wünschen sie sich mehr Unterstützungsmöglichkeiten. Martina Renner will das Problem mitnehmen und auf den verschiedenen Ebenen ansprechen. „Wir sollten allerdings kein Parallelsystem aufbauen, sondern die Menschen besser in das bestehende Hilfesystem integrieren“ schlägt sie vor.

Der Ortsteilbürgermeister Matthias Plhak, der das Gespräch vermittelt hatte, lobte zum Abschluss des Gesprächs insbesondere die Arbeit des Sozialteams. „Viele, auch schwierigste, Probleme hat dieses Team bisher engagiert gemeistert und ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit. Und auch Renner zeigte sich vom Konzept und der Arbeit überzeugt: „Ich habe schon sehr viele Gemeinschaftsunterkünfte besucht. Aber selten so gute Verhältnisse vorgefunden wie hier.“

Am Schluss wurde noch die Frage „Was fehlt?“ beantwortet. Im Vorfeld war der Wunsch nach einem Grill geäußert worden. Renner übergab das Kochgerät und versprach, zur Einweihung wieder zu kommen. „Allerdings erst, wenn der Wahlkampfrauch verzogen ist“.<xml></xml>