"Und die Geschichte interessiert doch!"

Mit dieser Aussage kommentierte der Landtagsabgeordnete und Stadtrat André Blechschmidt (Die Linke) die Nutzung der Ausstellung "Die Weimarer Republik - Deutschlands erste Demokratie" im Einkaufszentrum Melchendorfer Markt.

"Unsere Idee, die Ausstellung nicht in einem Museum, sondern im quasi öffentlichen Raum zu präsentieren, hat sich bewährt." Denn mehr als 500 Menschen hatten in den zurückliegenden drei Wochen die Ausstellung besucht und sich an den interaktiven Bildschirmen durch die Geschichte der ersten deutschen Demokratie geklickt.

"Bei meinen gelegentlichen Besuchen hatte ich Gelegenheit, mich insbesondere mit älteren Menschen über die Inhalte zu unterhalten", erläuterte Blechschmidt. In diesen Gesprächen wurde seine Auffassung bestätigt, dass der Verfall der demokratischen Kultur bzw. deren Diffamierung einer der Gründe des damaligen Scheiterns war. "Dabei sind Parallelen zur heutigen Zeit unübersehbar. Wenn eine Partei in die Parlamente einzieht, die nichts anderes im Sinn hat als zu provozieren und das Rednerpult mit einem Kasperltheater verwechselt, dann müssen die Demokraten dem mit Argumenten und Fakten entgegen treten. Und sie sollten sich wie in den 20er Jahren provozieren oder gar zur Gewalt hinreißen lassen." 

Einige Schülergruppen hatten die Ausstellung besucht und für den Unterricht zum Thema Weimarer Republik recherchiert. "Auch hier bin ich mit der Nutzung sehr zufrieden. Das Format einer audio-visuellen Ausstellung hat offenbar trotz Internet und Wikipedia eine starke Anziehungskraft auch auf junge Menschen" so Blechschmidt.

Die Ausstellung "Die Weimarer Republik - Deutschlands erste Demokratie" vom Verein Weimarer Republik e.V. war auf Anregung Blechschmidts nach Erfurt gekommen. Mit freundlicher Unterstützung des Centermanagements wurde die Ausstellung vom 05. bis zum 24. März 2018 im Obergeschoss des Melchendorfer Marktes präsentiert. Mit Filmen, Audiodateien, Interviews und erläuternden Texten wurde die Zeit der Weimarer Republik sowohl politisch als auch gesellschaftlich dargestellt und erläutert. Die Ausstellung wird nach dem Abbau in der nächsten Woche nach Mandelbach im Saarland gehen.