25 Jahre Kooperative Gesamtschule - eine Erfolgsgeschichte mit Ministerpräsident

Wenn eine Schule 25 Jahre alt wird, kommt nicht unbedingt der Ministerpräsident zu Besuch. Im Fall der KGS "Am Schwemmbach" machte Bodo Ramelow eine Ausnahme. Mit guten Gründen.

Wenn eine Schule 25 Jahre alt wird, kommt nicht unbedingt der Ministerpräsident zu Besuch. Im Fall der KGS "Am Schwemmbach" machte Bodo Ramelow eine Ausnahme. Mit guten Gründen.

Am 02. September 1991 öffnete die Kooperative Gesamtschule erstmals ihre Pforten - zunächst noch als Förderschule, zwei Jahre später dann als Gesamtschule. Und wie Schulleiter Peter Grigo berichten konnte, mit großem Erfolg. Denn die Anmeldezahlen überschreiten regelmäßig die Kapazitäten der Schule.

Das bedingt auch ein zentrales Problem der Schule: die Zahl der Klassenräume ist einfach zu gering, die Schule platzt aus allen Nähten. Ministerpräsident Bodo Ramelow brachte deshalb erneut ins Gespräch, leerstehende Container von Flüchtlingsunterkünften als Klassenräume zu nutzen. "Die Landesregierung wird sicherstellen, dass dabei keine Rückforderungen von Fördermitteln entstehen, die für den eigentlichen Zweck der Unterbringung geflossen sind" versprach er. Nun müssen technische und bauliche Details geklärt und damit die Umsetzung dieser Idee geprüft werden.

Der Rundgang war sehr anregend und informativ. Beim Besuch im Matheunterricht lernte ich, dass mit moderner Technik die Tafel eigentlich nur noch romantischer analoger Wandschmuck ist. Und beim Besuch in einer Biologieklasse versuchte ich mich vergeblich an die Chromosomenlehre meiner Schulzeit zu erinnern.

Höhepunkt des Besuchs war für mich die Diskussionsrunde mit SchülerInnen, Lehrern und Bodo Ramelow zum Thema Inklusion. Geradezu beispielhaft waren die Flüchtlinge hier von der ganzen Schule aufgenommen worden - Schüler, Lehrer und auch Eltern haben gemeinsam versucht, den Neuen vom ersten Augenblick an ein Gefühl von "zuhause" zu geben.

Aber nach gut einem Jahr stoßen sie an Grenzen. Vier afghanische Jugendliche dürfen nicht mit zur Klassenfahrt ins Ausland - weil sie keinen Aufenthaltsstatus haben. Die Syrer aus der gleichen Klasse haben keine Probleme - ihr Flüchtlingsstatus ist rechtlich geklärt. Bodo Ramelow kritisierte diese Ungleichbehandlung seitens der Bundesregierung scharf: "Dies ist ein Paradebeispiel dafür, wie die Umsetzung des Grundrechts auf Asyl Ungerechtigkeiten und in der Folge Spannungen unter den Flüchtlingen verschiedener Nationen schürt" sagte er. Er versprach sich, für die Flüchtlinge einzusetzen, konnte aber keine große Hoffnung auf Erfolg machen.

Für mich ist klar: wer von Inklusion redet und gleichzeitig solche Regen erlässt, der konterkariert sich selbst.