9. November: Gedenken an die Judenpogrome

Seit 1978 nehme ich an den Gedenkfeiern auf dem jüdischen Friedhof teil. Ich tue das aus fester Überzeugung: wenn wir aufhören, an die schrecklichen Taten zu erinnern, verlieren wir auch die Erinnerung an die Opfer. Das darf nicht geschehen.

Seit 1978 nehme ich an den Gedenkfeiern auf dem jüdischen Friedhof teil. Ich tue das aus fester Überzeugung: wenn wir aufhören, an die schrecklichen Taten zu erinnern, verlieren wir auch die Erinnerung an die Opfer. Das darf nicht geschehen.

Oberbürgermeister Andreas Bausewein erinnert besonders nachdrücklich an die Erfurterinnen und Erfurter, die nicht nur am 09. November 1938, sondern während der gesamten Nazizeit Opfer der Rassenideologie wurde. Andere erzählten persönliche Erlebnisse und alle forderten dazu auf, insbesondere Schändungen jüdische Gräber zu ächten oder bei Übergriffen gegen Mitmenschen jüdischen Glauben entschieden einzugreifen.

In meiner kurzen Ansprache griff ich die verschiedenen Denknadeln auf, die in Erfurt an den letzten Wohnorten deportierter Juden stehen und "den Opfern einen Namen geben".

Besonders gut haben mir die Vorträge von fünf jungen SchülerInnen des Evangelischen Ratsgymnasium gefallen. Sie setzten sich teils politisch, persönlich oder auch theoretisch mit der Frage auseinander, was der 09. November 1938 und das Wort "Gedenken" für sie bedeutet.