Mit dem Kultusminister in einem Erfurter Förderzentrum: Gemeinsam sind wir stark!

Es gibt vielfältige Einrichtungen in Erfurt, die sich um das Miteinander von Kulturen, Religionen und von Menschen mit und ohne Einschränkungen bemühen. Letzteres ist in außergewöhnlicher Form im Förderzentrum 1 am Andreasried der Fall. Davon hat sich auf meine Initiative hin der thüringische Kultusminister, Helmut Holter, überzeugen können.

Das Förderzentrum 1 in der Warschauer Straße in Erfurt hat den Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung. Deshalb wurden hier auch besondere bauliche Anstrengungen unternommen, diese Defizite auszugleichen. Breite Gänge, immer wieder trifft man auf Rollstühle. Soweit möglich, wurden die Arbeitsgruppen- und Schulräume mit Wanddurchbrüchen verbunden, um größere Flächen zu schaffen.

Es gibt die Möglichkeit sich tänzerisch zu betätigen, eine kleine Schwimmhalle hilft bei der motorischen Entwicklung (aller!) Kinder. Großer Wert wird in der Schularbeit auf kulturelle Betätigung, auf künstlerischen Ausdruck gelegt. Zahlreiche Exponate in den Fluren, Arbeitsräumen und Klassenzimmern zeugen davon.

Eine wichtige Rolle spielt dabei das Jahresthema. Nach einem gemeinsam ausgewählten Oberbegriff (für 2018 lautet er "Verwandlung") werden die Schulaktivitäten ausgerichtet, zum Beispiel auch das jährliche Sommerfest.

Im Anschluss an den Rundgang wurde gemeinsam mit weiteren LehrerInnen und Fachkräften über die weitere Zukunft der Förderzentren und der Inklusion diskutiert. Minister Holter machte dabei klar, dass das oberste Prinzip die Freiwilligkeit der staatlichen Angebote ist. Und das die Förderzentren (ob zukünftig mit oder ohne Schüler), eine wichtige Säule der Inklusionsarbeit bleiben werden, deren Fachkompetenz unbedingt gebraucht wird.

Die Schulleiterin, Gabriele Mans, vertritt dazu eine besondere These: "Vielleicht sollten wir nicht nur versuchen, die zu fördernden Kinder in den normalen Schulalltag zu integrieren. Vielleicht sollten wir Inklusion auch andersherum denken: die Kinder ohne Förderbedarf verstärkt in die Förderzentren zu bringen".

Ein interessanter Ansatz.